Für Aufsehen sorgte eine Anfang August 2013 erschienen Studie von Transparency Deutschland, die den Pflegesektor und die rechtliche Betreuung einer kritischen Bestandsaufnahme unterzogen hat. Im Unterschied zu bisherigen Untersuchungen, die sich lediglich auf Teilbereiche beziehen, beleuchtet diese Veröffentlichung ein breites Feld von sich gegenseitig beeinflussenden Regularien und Geflogenheiten. Ohne eine solche Aufarbeitung von Wechselwirkungen und Nebenwirkungen wird man keine Abhilfe schaffen können.
“ Transparency Deutschland hat für den Gesundheitssektor nachweisen können, dass durch Verschwendung, Betrug und Korruption ein beträchtlicher Anteil der Versichertengelder im System verschwindet, ohne der Gesundheit der Patienten zu nutzen1. Mit dem vorliegenden Text wollen wir beschreiben und analysieren, welche Schwachstellen im Bereich der Pflege und Betreuung die gesetzlichen Vorschriften, ihre Ausführungsbestimmungen und die Art ihrer Umsetzung und Anwendung aufweisen.“ Tatsächlich beinhaltet der auf rund 60 Seiten zusammengetragene Ergebnisbericht zu dieser Studie reichlich Stoff mit dem sich die Politik auseinandersetzen müsste. Viele der Empfehlungen zur Abhilfe können wir unterstützen. Ingesamt erscheinen die Empfehlungen jedoch als zu kurz gegriffen und ebensowenig durchdacht, wie die undurchdachten Neuregelungen mit denen die Politik zur Verschärfung der Lage beiträgt.
Die Pflegebranche nimmt Anstoß an der vorgeblichen Studie, da diese wissenschaftlichen Maßstäben nicht genüge, sondern wohl eher als Ergebnis von gezielten Recherchen und Einzelinterwievs betrachtet werden muss. Diese Kritik mag berechtigt sein. Jedoch sprechen die Betrugsfälle und Spielarten, die hier aufgezeigt werden, für sich. Auch der Pflege-SHV wird täglich mit solchen und anderen Fällen konfrontiert. Insofern begrüße ich die Recherche von Transparency ausdrücklich. Im Übrigen: Warum müssen Fakten die jeder sehen kann per Studie bewiesen werden? Zum Vergleich empfehle ich hier das Buch von Annette Dowideit, die Bücher von Fussek und Schober sowie die Berichte und Stellungnahmen von allen, die die negativen Auswüchse des Systems Pflege und Betreuung, aufzeigen.
Das Pflegepersonal ist hilflos überfordert-das ist Fakt. Das Traurige daran ist, dass unsere pflegedürftigen Senioren darunter leiden und sich nicht wehren können. Leider sagen die Angehörigen nur selten mal was.Sie haben Bedenken, dass die zu pflegende Person darunter leiden muß.So geschehen in einem Alten- und Pflegeheim, wo das Personal so schnell wechselt, dass man es kaum glauben kann. Dort hat das Pflegepersonal sogar Angst bei der Wahl der MAV.