Organspende-Dilemma: Zwischen aufgeklärter Zustimmung und Organraub.     

Foto: Angela Parszyk -pixelio

Aktuell wird die deutsche Bevölkerung auf Plakaten und durch allerlei Aktionen ermahnt, sich Gedanken zur Organspende zu machen. Diese neuerliche Kampagne, an der sich auch die Medien beteiligen, will Menschen erreichen, die die Organspende grundsätzlich positiv sehen, bisher jedoch noch keinen Ausweis haben. Nach wie vor wird dabei an die Mitmenschlichkeit appelliert und behauptet, dass die Organe „nach dem Tod“ entnommen werden und jedes Organ ein Leben rettet.  Mit weniger als 1000 Spendern pro Jahr, stelle Deutschland ein Schlusslicht im internationalen Vergleich dar. Während 8.000 Menschen auf ein Spenderorgan warten.

Am 18. Januar 2024 erhielt ich eine Einladung zur Teilnahme an der Aktionswoche Organspende, die die evangelische Kirche Bonn, gemeinsam mit der Universitätsklinik Bonn durchführt. Darauf habe ich per Mail geantwortet:

……. Zeitgleich mit Ihrer Einladung wurde mir ein Beitrag der EpochTimes geschickt, in dem über menschenrechtsverachtende Praktiken in China berichtet wird.  Auch wenn China weit weg scheint und Deutschland gerade mal wieder, mit zahlreichen Kampagnen die Zustimmungsrate zu erhöhen versucht, sollte bedacht werden, dass die Transplantationsmedizin ein riesen Geschäft ist, woran auch deutsche Kliniken und Ärzte verdienen.  Vor allem jedoch verdient die Pharmaindustrie an jedem Transplantierten. Ein Markt, der in Deutschland jedoch nicht so recht boomen will.

Ferner sollte bedacht werden, dass es sich bei denen, die ihre Hoffnung auf ein neues Organ setzen, um schwer kranke Menschen handelt, die auch nach erfolgreicher Transplantation lebenslang am Tropf der Medizin hängen. Die also keineswegs anschließend gesund und gerettet sind.  Um zu verhindern, dass das fremde Organ abgestoßen wird, müssen Transplantierte regelmäßig starke und meist völlig überteuerte Medikamente nehmen.  (Die Pharmakonzerne  können hier jeden Preis diktieren. Sie nutzen die Abhängigkeit der Kranken schamlos aus.) Zudem handelt es sich um Medikamente, die das Immunsystem schwächen und damit die Gefahr von Krebserkrankung und Infektionen erhöhen. Darüber hört man so gut wie gar nichts. Vielmehr wird den gutgläubigen Bürgern, ein Wunschdenken als Realität suggeriert.  Wer wissen will, wie viele  während oder kurz nach der Transplantation sterben, findet dazu nirgendwo gesicherte Zahlen. Eine unabhängige Erfassung der Erfolgsrate, oder gar eine Gegenüberstellung der Kosten, findet nicht statt. Die zu Tode geretteten werden einfach verschwiegen.  Mit keinem Wort werden die Risiken des schweren, operativen Eingriffes  erwähnt.  Wohl wissend, dass die Ergebnisse im Widerspruch zum Mantra stehen: „Jede Spende rettet Leben.“

Im übrigen werden lebende Organe gebraucht,  nicht die von Toten.  Der endgültige Tot tritt erst während der Explantation auf dem OP-Tisch ein.  Damit sich die Ärzte nicht strafbar machen, wenn sie sterbenskranken Menschen Organe entnehmen und so ihren Tod aktiv herbeiführen, wurde die Hirntodregelung beschlossen. Ethisch ist diese bis heute höchst umstritten.

Wenn die Kirche diesen Zweck heiligt, sollte sie sich fragen, welchem Herrn sie dient!  

Hier nun der Beitrag:
Sie waren noch am Leben. Dr. Torsten Trey über den lukrativen Organhandel der KP Chinas. 

Beeindruckend finde ich die beschriebene Haltung einer Bevölkerungsgruppe, der Falun-Gong-Praktizierenden, die sich für ethische  Grundwerte einsetzt und deshalb vom  KP Regime seit nunmehr 20 Jahren verfolgt wird.  Der Gruppe gehören angeblich 10 Millionen Menschen an.

Am 23. Januar 2024 beschäftigt sich Genf mit  Menschenrechtsfrage  in China. „Was sagt Genf zum Organraub in China?“ Der Düsseldorfer Facharzt Andreas Weber, wird im Beitrag zitiert:

„Versetzen Sie sich mal in die Lage eines Patienten, der später erfährt, dass seinetwegen zielgerichtet ein Mensch getötet wurde“, erklärt Weber. „Der Organempfänger, der womöglich seine ganzen Ersparnisse für die Transplantation nach China trägt, wird betrogen. Vielleicht erfährt er später, dass es keine freiwillige Organspende war, sondern dass er als Organempfänger die Tötung des sogenannten Organspenders initiiert hat? Für den Rest seines Lebens trägt er dann ein Organ mit sich, für das eine unschuldige Person umgebracht wurde. Das ist sehr schwer mit dem Gewissen zu vereinbaren.“

Derweil starten Politik und Medien in Deutschland gerade einen erneuten Versuch, über die Widerspruchslösung an mehr Organe heranzukommen.  Im Grunde handelt es sich bei der Widerspruchslösung  um eine staatliche Legitimation zum Organraub. Gefährdet sind alle Erwachsene, die das Thema in ihrem Leben ausblenden, weil sie sich nicht schon als junge, gesunde Menschen Gedanken über ihr Sterben oder das anderer Menschen machen wollen. Denn, wenn bei einem für Hirntod erklärten Patienten, kein Dokument gefunden wird, das einer Organentnahme widerspricht, dürfen die Ärzte seinem noch lebendem Körper sämtliche Organe entnehmen, die irgendwie verwertbar sind. Der einzige Unterschied zum Organraub, wie er in China praktiziert wird, besteht darin, dass abgewartet werden muss, bis gesunde Menschen einen Unfall erleiden oder aus anderen Gründen für „Hirntod“ erklärt werden können.  Während in China Menschen aus Minderheitsgruppen damit rechnen müssen, jederzeit aufgegriffen und getötet werden zu können, wenn sich ein zahlungsfähiger Organsuchender meldet, und die Gewebedatenbank eine Übereinstimmung ergibt.

Es gibt nur einen Ausstieg aus dem Dilemma:  Die Akzeptanz, an Organversagen zu sterben.

Bisher ist noch kein Leben gerettet worden. Wir alle sterben, früher oder später,  an Organversagen. Mit der Legalisierung, an Hirnversagen sterbende Menschen töten zu dürfen,  um anderen Sterbenden ein längeres Leben ermöglichen zu können, wurde eine  ethische Grenze überschritten, sowie das Gebot:  „Du sollst nicht töten.“

Wir treten  für eine Medizin und Gesellschaft ein, die den Tod als Teil des Lebens versteht!
Wir treten dafür ein, dass jedes Menschenleben die gleiche Wertschätzung erfährt!

 

Adelheid von Stösser,  Vorsitzende der Pflegeethik-Initiative Deutschland e.V.   


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