Die Journalistin, Annette Dowideit, hat nicht nur hinter die Kullissen von Pflegeeinrichtungen geschaut, sie wollte auch wissen, wie es sich anfühlt, auf Pflege angewiesen zu sein, gewaschen und „gefüttert“ zu werden oder fixiert zu sein. Ihre über zwei Jahre gesammelten Erfahrungen und Recherchen hat sie in diesem Buch beschrieben. Dabei hat sie auch Brennpunktthemen und Berichte auf www.pflege-shv.de aufgegriffen.
Es bedarf mutiger, kritischer Journalisten, die sich tiefgreifend mit den Zusammenhängen auseinander setzen. Die meisten Beiträge bleiben plaktiv an der Oberfläche. In schöner Regelmäßigkeit wird die Öffentlichkeit mit immer neuen Skandalberichten aus Heimen und Krankenhäusern konfrontiert.
Die Medien tun sich im Allgemeinen schwer mit dem Thema. Wer will sich schon gerne bedrückende Berichte aus dem Pflegealltag anschauen? Unweigerlich drängt sich da die bange Frage auf, was wird mit mir, wenn ich in diese Situation kommen. Jede dritte Familie hat heute bereits einen Pflegefall zu schultern. Werden wir in einer vergreisten Republik überhaupt noch ein lebenswürdiges Leben im Alter haben?
Die Pflege krankt an allen Ecken und Enden, ob im Heim oder zu Hause, sie ist teuer und ineffektiv. Die Politik antwortet darauf mit Entscheidungen, die lediglich einzelne Symptome kaschieren. Vor Ort blutet das Personal aus, streicht frühzeitig die Segel. Neuerdings setzt man auf Pflegekräfte aus China. Das Buch von Annette Dowideit ist ein eindringliches Plädoyer dafür, sich dem Problem persönlich, privat und politisch endlich zu stellen. Wir brauchen zukunftsfähige Bedingungen – und die Einsicht, dass es eine gute Pflege im Alter nicht zum Nulltarif geben wird.
Ich habe mir das Buch gekauft und nicht nur gelesen, sondern regelrecht „durchgekaut“.
Die Autorin beleuchtet das Thema Pflege sehr anschaulich und recht objektiv von
allen Seiten.
Meiner Meinung nach ist das Buch ein Muß auch für Heimleiter und rechtliche Betreuer.