Pandemie-Aufarbeitung im Deutschlandfunk

In der Sendung „Lebenszeit“  greift der Deutschlandfunk am 24.01.2025  die Erfahrungen während der Corona-Zeit in den Pflegeheimen auf:  „Pandemie Erinnerung: Ohnmacht und Einsamkeit in den Pflegeheimen“.  Doch leider wird beim Anhören dieser Darstellung vor allem deutlich, dass die von oben angeordnete  Unmenschlichkeit  von den Beteiligten immer noch gerechtfertigt wird.

Der Studiogast  Herr Westerfellhaus,  während der Corona-Zeit Bundespflegebeaufter,  fungierte als Sprachrohr der Regierung und ihrer Anordnungen.  2018 hatte ich ihn  auf einer Veranstaltung persönlich kennengelernt  und ihn während Corona  mehrfach persönlich angeschrieben und ihm Beiträge wie diese geschickt:
https://pflegeethik-initiative.de/2020/05/03/corona-brandbrief/  oder  https://pflegeethik-initiative.de/2020/12/18/corona-pflegeethische-leitlinien/ oder
https://pflegeethik-initiative.de/2021/05/07/erimpfte-freiheiten/  Kein Reaktion!!!

Jetzt tut Herr Westerfellhaus so, als hätte er Schlimmeres zu verhüten versucht.  Auch seine Nachfolgerin im Amt der Pflegebevollmächtigen  weist jede Mitschuld an dem, was Pflegebetroffenen durch politische Willkür angetan wurde, von sich.  Es sei eine schlimme Zeit gewesen und sie habe versucht, Schlimmeres zu verhindern.  Nichts hat sie versucht. Im Gegenteil, sie  hat sich sogar noch für die  Impfpflicht im Bundestag ausgesprochen, als längst bekannt war, dass die Impfung keinerlei Infektionsschutz bietet.

Solange die Unmenschlichkeit mit Selbstentschuldigungen wie:  „Wir wollten die Menschen doch nur schützen und konnten es  nicht besser wissen.“, gerechtfertigt wird, lernt niemand aus den begangenen Fehlern.   Sobald die WHO die nächste Pandemie verbreiten lässt, werden die Verantwortlichen in Deutschland erneut in vorauseilendem Gehorsam alle Grundrechte über Bord werfen und die Bevölkerung zur Unterwerfung unter willkürliche Vorschriften zwingen.   Wieder wird, wer sich dagegen stellt, mit empfindlichen Strafen und gesellschaftlicher Ächtung rechnen müssen.  Gerade die CDU/CSU, die demnächst wieder in der Regierungsverantwortung stehen wird, und  bereits während Corona die falschen Prioritäten gesetzt und ethischen Prinzipien verletzt hat, sieht keine Notwendigkeit zur Aufarbeitung.   Die Medien auch nicht. Sie waren es doch, die  damals Hysterie verbreitet und zugleich jede vom Narrativ abweichende Meinung ausgeklammert haben.

Ginge es dem Sender wirklich um Aufarbeitung, würden  jene Ärzte, Pflegefachleute, Wissenschaftler und Juristen, die vor den Schäden der Corona-Maßnahmen warnten und zur Besonnenheit rieten, nach ihren Erfahrungen gefragt.

Adelheid von Stösser


Auf mein o.s. Schreiben vom 24.01.2025 an den Hörerservice des DLF antwortete Frau Gebert am 28.Januar:

Sehr geehrte Frau von Stösser,

vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für Ihre Rückmeldung genommen haben.

Ich kann Ihre Kritik in Teilen gut nachvollziehen. Unser Umgang mit der Pandemie – als einzelne aber auch als Deutschlandfunk, als Staat, als Wissenschaft – verdient einen kritischen Blick zurück und das ist ja auch der Grund, weshalb wir den Themenschwerpunkt gesendet haben. In einem Deutschlandfunk spezial gestern, 27. Januar, haben wir etwa versucht, unsere Berichterstattung kritisch zu hinterfragen. Darin gehen wir auch auf die auch von ihnen geäußerte Kritik ein, dass wir als Sender einem bestimmten Narrativ in der Berichterstattung gefolgt sind:

https://www.deutschlandfunk.de/deutschlandfunk-spezial-corona-die-pandemie-und-der-journalismus-100.html

Was Sie zur Position und zum Wirken des ehemaligen Pflegebevollmächtigten Herrn Westerfellhaus anmerken: Er hat in der Lebenszeit-Sendung zur Situation der Pflegeheime vom vergangenen Freitag, 24. Januar, eingeräumt, dass er mit vielen Positionen im Sinne der Pflegebetroffenen nicht durchgedrungen ist. Und wir haben in der Sendung auch über die Frage der fehlenden wissenschaftlichen Evaluation vieler Maßnahmen gesprochen – etwa des strikten Kontaktverbots von Bewohnerinnen und Bewohner der Pflege- und Altenheime. Auch in diesem Fall hat er fehlendes Engagement der Politik eingeräumt.

Wir haben uns als Redaktion gerade in dieser Sendung bemüht, möglichst viele Perspektiven – auch Mithilfe der vielfältigen Hörerrückmeldungen – einzubeziehen. In der gleichen Sendung hatte u.a. der Altersmediziner Prof Prantel  – ein deutlicher Kritiker der staatlichen Maßnahmen – vielfach darauf hingewiesen, welche massiven Folgen die strengen Regeln für die Pflegeheime hatten.

Noch einmal Danke für Ihre ausführliche Rückmeldung. Sie hilft uns sehr, unsere Arbeit kritisch zu hinterfragen und uns weiterzuentwickeln.

Ihnen alles Gute und herzlichen Gruß

Stephanie Gebert

Wissenschaft & Bildung
Deutschlandfunk

Erfreut über diese unerwartete Antwort schrieb ich kurz nach Erhalt:

Sehr geehrte Frau Gebert,
vielen Dank, dass auch Sie sich die Zeit zur Beantwortung meiner Rückmeldung genommen haben. Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit Schreiben an Adressaten des ÖRR, hatte ich damit gar nicht gerechnet.

Wenn Sie die verlinkten Beiträge in meinem Schreiben lesen,  werden Sie verstehen, warum wir uns als Verein und ich mich persönlich für eine gründliche  Aufarbeitung der Geschehnisse einsetzen.  Angesichts der Ungeheuerlichkeit wird das wohl ein längerer Prozess werden.  Insofern werte ich die Themenwoche im DLR als ein zaghafter Schritt in die richtige Richtung.

Prof. Prantl war tatsächlich einer von  wenigen, die in der gesamten Corona-Zeit an die Menschlichkeit und Verhältnismäßigkeit appelliert haben.  Insgesamt stellte Prantl jedoch weder die Politik noch die Impfung in Frage – jedenfalls nicht öffentlich.

Wenn Sie nochmals eine Sendung planen, kann ich Ihnen gerne Betroffene und Fachleute nennen, die eine andere Sicht einbringen.
Möge es uns mit vereinten Kräften gelingen, der Gefahr vorzubeugen, dass sich Gleiches wiederholt.

Mit freundlichen Grüßen

Adelheid von Stösser


Hier zur Erinnerung ein Auszug der Bemühungen der Pflegeethik-Initiative die Menschlichkeit in den Vordergrund zu stellen:

Wann beginnt die Corona-Aufarbeitung in der Pflege?

Menschlichkeit auf die Probe gestellt

Wir lassen die Alten leiden, die wir ehren sollten.

Sippenhaft in Corona-Zeiten

Infektionsschutzgesetz  gefährdet Pflegebedürftige wie Pflegende

Krankenbesuche dürfen nicht verboten werden

Falsche Prioritäten gesetzt und ethische Prinzipien verletzt.

Generelle Besuchsverbote in Heimen sind unmenschlich

 

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