Mit der heute gestarteten Initiative Irrweg Alzheimer macht der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. auf das bislang unterschätzte, aber weit verbreitete Problem falscher Alzheimer- oder Demenz-Diagnosen aufmerksam. Die eigens zu diesem Zweck erstellte und jetzt freigeschaltete Internetseite www.demenzrisiko.de zeigt nicht nur anhand zahlreicher Fallbeispiele, welch verheerende Folgen solche Diagnosen für die Betroffenen haben können. Betroffene finden dort auch halzheimer-irrwegilfreiche Informationen, wie man sich vor Fehldiagnosen schützen – und wieder aus der Demenz-Falle herausfinden kann.

 

Der Pflege-SHV setzt sich bundesweit für die Wahrung der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen ein. Überwiegend betrifft es alte Menschen mit der Diagnose Demenz, die dem System Pflege und Betreuung schutzlos ausgeliefert sind. Da greifen auch die vielen Gesetze und Vorschriften nicht. Denn wer mit dieser Diagnose bedacht wird, hat nichts mehr zu melden. Demenzkranke können sich beschweren wie sie wollen, ihnen muss niemand glauben, weil sie schließlich dement (ohne Verstand) sind. Immer häufiger erleben wir, dass Ärzte älteren Menschen eine Demenz bescheinigen, ohne gründliche Untersuchungen vorgenommen zu haben. So erging es unlängst einem Ehepaar aus Pfaffenhofen. Nach einem Kurztest attestierte eine Neurologin beiden eine Alzheimer-Demenz. Mit dieser Diagnose wurden beide unter Betreuung gestellt und gegen ihren Willen ins Heim verbracht. Hier muss die Politik dringend handeln, damit derartige Schnellverfahren der Entrechtung und Entwürdigung nicht zur gängigen Praxis werden.  http://demenzrisiko.de/ein-ehepaar-wehrt-sich-gegen-alzheimerdiagnose/

 

scheub-pfaffenenhofen

Sehen Sie hier den Beitrag auf Report Mainz vom 04.10.2016:  Nur vergesslich oder dement?