Mit Medikamenten ruhigstellen

TV-TIP   Rechtlos und ausgeliefert? Schicksal Demenz – ein 45 min. Beitrag von Silvia Matthies, 30.09.2013, ARD, 23.30 Uhr.  In diesem Beitrag greift die Medizinjournalistin die Praxis der medikamentösen Ruhigstellung alter Menschen auf und geht der Frage nach, warum Ärzte und Pflegekräfte  diese Mittel  einsetzen, als sei dies das Selbstverständlichste von der Welt.  Angehörige und Betreuer werden oft nicht einmal gefragt oder informiert.  Walter Mette, dessen Chronik heimlicher Sedierung im Pflege-Prisma nachgelesen werden kann, sowie die Rechtsanwältin Schoen-Dagmar, die eine ähnliche Erfahrung bei Ihrer Mutter machte, und Strafanzeige gegen die Arzt und das Heim erstattet hat. Beide beziehen in dieser Sendung Stellung.

MEZIS-Nachrichten 2/2014 mit einem Beitrag von Adelheid von Stösser (Seite 7), der zugleich als Appell an die Ärzte zu verstehen ist, die Praxis der Ruhigstellung zum Thema der ärztlichen Ethik zu erklären.  Die Geschäftsführerin von MEZIS e.V., Dr. med. Christiane Fischer, ist außerdem Mitglied im Deutschen Ethikrat.

27.06.2014 SüddeutscheSpaziergang statt Pille. „Jeder zweite Bewohner von Münchner Alten- und Pflegeheimen wird mit Medikamenten ruhiggestellt. Das Münchner Amtsgericht vergleicht das mit Freiheitsentzug. Es will den Einsatz von Psychopharmaka in Seniorenheimen eindämmen – und dafür vor allem die Betreuer aufrütteln.“


 

Häufige Begleiterscheinung von Demenz sind Angst und Unruhezustände. Diese können bisweilen extreme Formen annehmen, so dass sich Angehörige, Pflegekräfte und Ärzte nicht anders zu helfen wissen, als zu einem bewährten Medikament zu greifen. Verblüfft, von der meist sofortigen Wirkung, bleibt es in der Regel bei dieser Behandlungsform. Die schädigenden Auswirkungen bei einer Dauermedikation mit dieser Form der Verhaltensanpassung des Patienten an sein Umfeld, werden dabei billigend in Kauf genommen.

Ebenso bedenkenlos, wie wehrlose alte Menschen medikamentös gefügig gemacht werden, wird die Diagnose Demenz häufig gestellt. Dabei kann Verwirrtheit auch erklärbare andere Ursachen haben, wie z.B. Angst vor bestimmten Situationen oder Erinnerungen an schlimme Erlebnisse die plötzlich wieder aufbrechen (Retraumatisierung). Auch kann die aktuelle Lebenssituation, Vereinsamung, Enttäuschungen, das Gefühl unverstanden zu sein u.ä. einen so starken seelischen Stress verursachen, dass die Dinge des täglichen Lebens aus dem Blick bzw. durcheinander geraten. Nicht selten sind es jedoch Medikamente die Demenzsymptome erzeugen. Studien belegen einen viel zu hohen sowie oft auch unkontrollierten Medikamentenkonsum, gerade bei älteren Menschen. Vor allem stehen die Neuroleptika in der Kritik, denn sie verkürzen nicht nur die Lebenszeit, wie eine in 2009 veröffentlichte Studie bestätigt, sie berauben den Menschen der Fähigkeit Freude und Leid zu empfinden. Sie blockieren jede emotionale Regung. Auf Dauer eingenommen erzeugen insbesondere Neuroleptika, „Menschen die nicht mehr sie selbst sind“. Es ist weniger die Demenz an sich, an der die Betroffenen, Angehörige, Pflegekräfte und Gesellschaft leiden, das Leidvolle daran sind vor allem die medikamentös hervor gerufenen Wesensveränderungen, ist der Anblick von Menschen, mit maskenhaftem, entstellten Gesichtszügen, Augen die ins Leere blicken, einem offenem Mund aus dem ständig Speichel läuft, die kraftlos und willenlos alles über sich ergehen lassen.

Hier ein gut dokumentiertes Beispiel für die stümperhafte, teure und schädliche Medizin, für die Hilfloskeit von Ärzten und Einrichtungen, die nichts anderes kennen, als verzweifelte Menschen medikamentös niederzuknüppeln.

Wohl dem, der Angehörige hat, die dem Kranken aus dem üblichen Teufelkreis  schädlichen Medikation heraus helfen, wie in diesem Falle erfolgreich praktiziert.

Das es auch anders geht, zeigen z.B. die Erfahrungen des Haus unter dem Regenbogen in Teschau. – Dort werden mit erstaunlichen Erfolgen seit 15 Jahren – homöopathische Mittel eingesetzt. >Bericht.

Unser Mitglied Claudia H, machte mich auf dieses Haus aufmerksam. Lesen Sie hier, ihre Geschichte: Den Bericht einer Tochter (Betreuerin), die im Sommer 2010 mit ihrer 75jährigen Mutter quer durch Deutschland flüchten musste, um diese vor weiteren Schäden durch Neuroleptika schützen zu können.

In einem aufsehenerregenden Referat „Wenn Medizin und Pflege den Kranken kränker macht und wie man das verhindern könnte“, habe ich 2004  Zusammenhänge aufgezeigt, die Richtungsweisend für Reformen im Gesundheits- und Pflegewesen sein müssten.

Im Folgenden eine (gegoogelte) Auswahl von Veröffentlichungen die das Ziel haben, die Schäden der Psychopharmakamedikation aufzuzeigen und Auswege aus dem Dilemma dieser Behandlungspraxis zu entwickeln:

Warnung vor Neuroleptika wegen erhöhtem Sterberisiko. Auch diese in 2005 kurzzeitig für Schlagzeilen sorgende Meldung wurde schlicht ignoriert. FDA: Warnung vor atypischen Neuroleptika bei Demenzpatienten

„WASHINGTON. Antipsychotika werden in Pflegeheimen häufig zur Behandlung von „Verhaltensstörungen“ der Bewohner eingesetzt. Bei dementen Patienten erhöhen die neueren atypischen Neuroleptika jedoch das Sterberisiko, weshalb die amerikanische Zulassungsbehörde FDA jetzt eine „boxed warning“ verfügt hat. Betroffen sind Präparate mit den Wirkstoffen Aripiprazol (Abilify), Olanzapin (Zyprexa), Quetiapin (Seroquel), Risperidon (Risperdal®), Clozapin (Leponex) und Ziprasidon (Zeldox) die zu den atypischen Neuroleptika gehören. Eingeschlossen in die Warnung ist ferner das Präparat Symbyax®, das Olanzapin mit dem Antidepressivum Fluoxetin kombiniert (in Deutschland nicht zugelassen). Die Medikamente haben in den USA wie auch in Deutschland eine Zulassung zur Behandlung von Psychosen (Ausnahme: Symbyax® wird zur Behandlung der bipolaren Störung eingesetzt)…“

Weiterhin werden diese Mittel von Hausärzten wie von Fachärzten in rauen Mengen verordnet.

Grundlegende Informationen zu allen zugelassen Medikamenten finden medizinische Fachkräfte unter http://www.fachinfo.de/ Der medizinische Laien kann sich in verschiedenen Foren über Risiken und Nebenwirkungen angeordneter Medikamente informieren. Allerdings sind diese nicht repräsentativ, weil sich dort fast ausschließlich jüngere, selbstständige Menschen äußern, also solche, die sich noch äußern können. Alte Menschen, die gar nicht wissen, was sie schlucken und dem Arzt unkritisch vertrauen, sind die eigentlich betroffenen. Sie wissen nicht, wie ihnen geschieht und erkennen mögliche Zusammenhänge zwischen Medikation und Befindlichkeit nicht. Angehörige, sofern diese regelmäßig in Kontakt stehen, können die Wirkung noch am ehesten feststellen und benennen, wie dieses Beispiel zeigt.

Medizinische Laien, Angehörige/Betreuer finden demnächst auf dieser Seite wichtige Anhaltspunkte zur Erkennung von Medizinschäden.

Der Pflege-SHV beabsichtigt die Erstellung eines entsprechenden Ratgebers.

Wir wollen erreichen, dass Medikamente erst als letztes Mittel der Wahl zum Einsatz kommen. Es kann nicht länger hingenommen werden, dass mangels Zeit für eine menschlich und fachlich angemessene Betreuung, wehrlose Menschen medikametös zum verstummen gebracht werden.

Beispiele für diese unmenschliche und inkompetente Praxis in Kliniken, Krankenhäusern und Heimen – finden Sie unter Berichte

 


 

Bundesverfassungsgericht stärkt mit Urteil vom 23.März 2011 -2 BvR 882/09 das Recht Betroffener auf Ablehnung von medikamentöser Zwangsbehandlung

 

Vor allem folgende Begründung sollte grundsätzlich zum Maßstab richterlicher Entscheidungen werden, auch bei Menschen mit Demenz sowie älteren Personen die unter Betreuung stehen:
„Maßnahmen der Zwangsbehandlung dürfen nur eingesetzt werden, wenn sie im Hinblick auf das Behandlungsziel, das ihren Einsatz rechtfertigt, Erfolg versprechen und für den Betroffenen nicht mit Belastungen verbunden sind, die außer Verhältnis zu dem erwartbaren Nutzen stehen. Sie dürfen nur als letztes Mittel eingesetzt werden. Eine weniger eingreifende Behandlung muss aussichtslos erscheinen. “

In der Praxis der Altenpflege und Gerontopsychiatrie sieht es derzeit noch genau umgekehrt aus.  Siehe auch diese Grundpositionen des Pflege-SHV.

27.12.2011: Erstmals hat ein Gericht gegen die Praxis der nächtlichen Fixierung  einer Pflegebedürftigen gestimmt. In einer Eilverfügung entschied das Amtsgericht Freiburg, dass eine individuell angemessene Betreuung (in diesem Falle eine Sitzwache) gewährleistet werden muss. Zeitungsbericht lesen

Aktuelle TV-Presseberichte zum Thema:

4 Kommentare

  1. Ja genau so ist es,das Leid der Betroffenen und Hinterbliebenen verursacht ja wieder Abnehmer ihrer Pillen…,cleverer Kreislauf ! Ohne uns!

  2. Gewalt in der Pflege
    Schreiben an den Mitgliedwerber einer bekannten Organisation

    Ihre Information und Spendenersuchen
    Sehr geehrter Herr W.,
    zunächst bedanke ich mich für Ihre Zusendung in obiger Angelegenheit.
    Dieses erinnert mich an die kürzlich mit Ihrem Hause geführte Korrespondenz, die ich an und für sich bereits ‚ad acta‘ gelegt hatte, weil der Inhalt des letzten Schreibens Ihres Hauses (siehe Anlage) mir nicht sehr hilfreich war. Es liess nämlich nicht erkennen, dass die in Ihrem Hause wohl bekannte Gewalt in der Pflege zu wirklichen Aktivitäten führt. Ebenso nicht die mir übersandte Broschüre .
    So habe ich mehrfach erfahren müssen, dass die Problematik im Pflegebereich zwar umfänglich in der Sache wie auch in den Fach- und Bevölkerungskreisen bekannt ist, jedoch nicht wirksam und erfolgreich Abhilfe geschaffen wird. Stattdessen habe ich mehrfach in ähnlicher Weise gut gemeinte Schreiben oder gar keine Antwort erhalten. Die zuständigen Stellen, MDK, Sozialministerium Niedersachsen, Heimaufsicht, Ärztekammer Nds., Vereinigung der Ersatzkassen wie auch das Niedersächsische Landeszentralamt lassen zumindest mir gegenüber kein ernsthaftes Interesse an einer Klärung der von mir belegt nachgewiesenen strafbaren Vorkommnisse erkennen. Selbst die in der Sache befasste Staatsanwaltschaft hüllt sich seit nunmehr fast zwei Jahren überwiegend in Schweigen.
    Die eigene Erfahrung der Verfahrensweise mit meiner Frau im Heim, wie es meine seinerzeit übersandten Unterlagen aufzeigten, sowie die hinlänglich bekannte Situation insgesamt einerseits, andererseits die seit vielen Jahren sich immer katastrophaler auswirkende Untätigkeit angesichts der weiter fortschreitenden Zuspitzung der Verhältnisse im Pflegebereich infolge der bekannten demographischen Entwicklung drängen mir die Frage auf, ob hier nicht ein gewisser Konsens besteht, wie er sich am Ende meiner in diesem Zusammenhang getexteten ‚Ode an die Sedierung‘ (siehe Anlage ‚Ode…‘) quasi aufdrängt.
    Natürlich ist dieses, wie nicht nur Herr K. Ihres Hauses schreibt, ein sehr sensibles Thema. Aber warum? Im Fall meiner Frau haben 5 Ärzte sowie Pflegekräfte des Heims strafbar gehandelt! Sicherlich nicht in krimineller Absicht. Das schließe ich aus. Vielmehr war wohl die Not Triebfeder infolge der finanziellen wie auch die dadurch bedingt personelle Mangelsituation; nicht nur im Heim sondern auch in der Ärzteschaft.
    In dem Referat ‚Wenn Medizin und Pflege den Kranken kränker macht…‘ von Frau Adelheid von Stösser ( pflege-shv.de) vor dem Landtag NRW in Düsseldorf bereits am 03.12.2004 wurde darauf hingewiesen, – wörtlich – : ‚Pflegekräfte und Ärzte wissen sich oft keinen anderen Rat, als die Kranken mit Hilfe bestimmter Medikamente lenkbar und für die Einrichtung tragbar zu machen.‘ An einem anderen Ort heißt es: ‚ Es sind die Pflegekräfte, die den Arzt rufen.‘ Wer also veranlasst wen wozu? So werden dann – aus der Not geboren – alte und vor allem demente Menschen in Zusammenarbeit zwischen Heim und Arzt ‚heimkonform‘ gemacht mit Neuroleptika, deren Wirkung, Nebenwirkung und Früh- wie auch Spätdyskinesien bekannt sind, wie diese auch bekannter Maßen den früheren Tod herbeiführen; – also Tod in Raten mit begleitender Sedierung und deren bekannte Folgen; – auch mental die Pflegenden belastend! –
    Die Sensibilität besteht dann auch darin, dass wissentlich strafbare Handlungen erfolgen, deren Ahndung man zu vermeiden sucht, weil die eigentliche Schuld woanders liegt. Im vorliegenden Fall waren insgesamt 5 Ärzte sowie Pflegepersonal des Heimes beteiligt, ohne dass mit mir als vorsorgeberechtigter Ehemann jeweils vorher ein Aufklärungsgespräch stattgefunden sowie daher auch kein Einverständnis vorgelegen hat. Der Grund hierfür ist weiter unten nachzulesen!
    So besteht die Notlage nicht nur bei Ärzten und beim Pflegepersonal sondern insbesondere auch in den Familien, die sich infolge finanzieller Mangelsituation es sich nicht erlauben können, ihren alten ggf. auch dementen Angehörigen in ein Alten- und Pflegeheim zu geben. Da stellt es auch keine Hilfe und Entlastung dar, wenn Herr Gesundheitsminister Bahr für Demente ein Betreuungs-Almosen gesetzlich regelt und dieses als Verbesserung in der Pflege- und Betreuungssituation feiert. Die Notsituation bei den Pflegenden sowie bei den Ärzten und Familien belastet – ohne rigorose Reform im Pflege- und Betreuungswesen – in ständig sich verschärfendem Pflegenotstand. Daher haben bereits auch Pflegekräfte diesen Dienst quittiert, weil sie die herrschende Situation und die daraus erwachsenen Methoden der Altenbehandlung psychisch nicht mehr verkraftet haben.
    Wenn man es jedoch weiterhin den Pflegenden sowie den Ärzten zumutet, die Problematik mit den immer mehr werdenden alten und ggf. dementen Menschen mit Chemie zu lösen, dann sehe ich das so, wie am Ende meiner ‚Ode…‘! – Staatsraison! – Zwar nicht so krass und konsequent, aber in demokratischer Weise mithilfe der Chemie über einen längeren Zeitraum, so dass Gestaltungsmöglichkeit hinsichtlich der Ursachenbegründung bleibt in der Weise, wie man mir versucht hat zu erklären: ‚Das ist der Fortschritt der Krankheit.‘ als ich meine Frau plötzlich und unvermutet in einem Schlaganfall ähnlichen Zustand im Heim vorgefunden habe. Erst danach wurden mir die Zusammenhänge klar: ‚Ungenehmigte Verabreichung durch 5 Ärzte wie auch teilweise durch das Heim – ohne Verordnung – von 710 Tabletten Tavor, 400 Tabletten Mirtazapin, 120 Tabletten Haloperidol, 260 Tabletten Risperidon – neben einer normalen Regelmedikation mit Axura, Sertralin, Thyronajod und Stalevo – verkraftet ein 74-jähriger friedlich dementer Mensch in einem Zeitraum von 9 Monaten nicht, ohne einen Zusammenbruch der biologischen Körperfunktionen, wie es meiner Frau ergangen ist!
    Daher kann eine strafrechtliche Ahndung nur gegenüber diesen Handelnden erfolgen; selbst wenn man eine von der Politik seit Jahren belassene Mangelsituation – w. o. dargelegt – als eigentlich ursächlich zu betrachten hat. Dagegen müssen sich dann die Beschuldigten wehren und unerlaubte Medikationen unterlassen. Zumindest auch Gespräche führen, wenn die Situation nicht in kriminelles Handeln münden soll.
    Unter diesen Gesichtpunkten ist u. a. meine ‚Ode…‘ entstanden. Zwar am Ende etwas sarkastisch, jedoch überwiegend den überall ersichtlichen Gegebenheiten entsprechend, wie mir bereits mehrfach bestätigt wurde. So leiste ich meinen Beitrag in dem Bestreben, eine breitere Öffentlichkeit zu mobilisieren, wie dieses den Organisationen, Buchautoren (Herrn Fussek, Herrn Markus Breitscheidel (Abgezockt und totgepflegt), Herrn Prof. Dr. Glaeske, Herrn Prof. Dr. Dr. Hirsch (Pille satt Beziehung) u. v. a. m. – ggf. auch Ihrem Hause – eine bestätigende Unterstützung sein soll! Dieses neben meiner Aufgabe u. a. in der Pflege und Betreuung meiner Frau, wie ich sie seit dem 18.11.2011 wieder in die häusliche Pflege und Betreuung genommen habe nach den Vorkommnissen und Erfahrungen in der Zeit vom 30.12.2010 bis 31.10.2011 in diesem Heim. Lediglich “Weil Ihre Frau nachts öfter alleine aufgestanden ist.” war die Begründung der persönlichen Bezugsperson meiner Frau im Heim am 25.08.2011 auf meine entsprechende Frage. Das war der Grund; nicht der Fortschritt der Erkrankung.
    Dieses Engagement, der zeitliche Aufwand für meine vielfältigen Beiträge – so auch dieses Schreiben – in den Bemühungen Anderer sowie Mitgliedsbeiträge und Spenden in den Bemühungen um bessere Verhältnisse im Sozialbereich wie auch hinsichtlich politischer Entscheidungen lassen mir keinen Raum zu einer weiteren Mitgliedschaft und weiteren Spenden. Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, sind die notwendig finanziellen Aufwendungen zur Pflege und Betreuung eines dementen Familienmitgliedes, das zudem noch durch Fehlverhalten – wie oben dargelegt – Vollinvalide geworden ist, im Normalfall garnicht zu erbringen. So muss ich sehr pfleglich mit den mir zur Verfügung stehenden Finanzmitteln umgehen, um Finanzier aus eigener Kraft bleiben zu können.
    Daher bitte ich höflichst um Ihr Verständnis. Gleichermaßen auch hinsichtlich des Umfanges dieses Schreiben als gleichzeitige Erläuterung zu meiner ‚Ode…‘:

    Mit freundlichen Grüßen
    Anlagen:
    Schreiben Ihres Hauses
    Text: Ode an die Sedierung
    abzurufen unter:
    Mit Medikamenten ruhigstellen | Pflege Prisma
    pflege-prisma.de/2012/09/medikamentose-ruhigstellung-betreuu – 83k –

  3. Hier habe ich einmal alles zusammengefasst:

    Ode an die Sedierung

    Wenn die Ärzteschaft es will,
    sind viele Alte früher ’still‘.
    Sehr hilfreich ist die Pharmaindustrie,
    mit Pillen für die Psychiatrie.
    Da gibt es Psychopharma- Neuroleptika,
    für jeden ist ’ne Pille da.
    Verschrieben wird sie ohne Zaudern;
    die Praxis mancher Ärzte lässt erschaudern.
    Da werden alte Menschen heimlich, still und leise
    auf verbrecherische Weise
    Chemie viel tausendfach sediert;
    weite Kreise wissen das und dennoch: Nichts passiert!
    So geht es lang‘ schon, Jahr für Jahr,
    so dass es jedem wird ganz klar:
    Die Problematik mit den Alten
    ist mit Pharma auszuschalten.
    Das hatten wir schon ‚mal,
    nur feiner ist der Worte Wahl.
    Nicht lebenswertes Leben,
    ‚Endlösung‘ ist ’s – auch heute eben.
    In reservatio mentalis:
    Euthanasie ist es realis.
    So tritt man Menschenrechte mit den Füßen;
    Sieg Heil! Das Dritte Reich lässt grüßen.

    Walter Mette

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*