altenpflege_gerd_altmann_pixelio-de_02Ausgelöst durch den Hilferuf einer Nachtwache, hat der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. den „Nachtdienst in der Pflege“ zu einem Brennpunkt  höchster Dringlichkeitsstufe erklärt und diese Sonderseite erstellt: www.nachtdienst-soforthilfe.de

Da die Gefahren, denen schutzbedürftige Menschen vor allem in den Nächten ausgesetzt sind, buchstäblich im Dunkeln schlummern, wird es höchste Zeit, Licht in dieses dunkle Kapitel  zu bringen und Abhilfe einzufordern.   Zu diesem Zwecke wurden umfangreiche Recherchen und Informationen  zusammengestellt, die ab dem 1.September 2014  auf o.s. Sonderseite unseres Online-Magazins veröffentlicht werden:

Die Nachtdienste in den Heimen waren immer schon schwach besetzt, aber inzwischen scheinen die Verantwortlichen jedes Augenmaß verloren zu haben.  Da die Heimgesetze lediglich eine Pflegef

achkraft vorschreiben, hat sich deutschlandweit ein Personalschlüssel von  1:50 eingebürgert.  Durchschnittlich setzen Heime während des 10 stündigen Nachtdienstes  nur  eine  Pflegekraft  für  50   pflegebedürftige, überwiegend demenzkranke, alte Menschen ein.  Dies ist überhaupt nur möglich, weil es üblich ist, unruhige Bewohner medikamentös so einzustellen, dass sie  ruhig in ihren Betten bleiben; ungeachtet der Risiken und Nebenwirkungen.

Der Pflege-SHV fordert Soforthilfe in Form eines bundesweit geltenden Mindeststandards für die Nachtdienste in der stationären Altenhilfe. Es darf nicht länger hingenommen werden,

  • dass hilfebedürftige Menschen durch Neuroleptika, Sedativa und andere Mittel in eine noch hilflosere Lage hineintherapiert werden, weil menschliche Begleitung zu teuer erscheint,
  • dass sterbende Menschen alleine gelassen sind, vor allem in der Nacht,
  • dass Heimbewohner  von Abends um 7 bis morgens um 7 gezwungen sind in ihren Betten zu bleiben, weil die Personalausstattung im Nachtdienst keine Zeit für menschliche Begleitung und Beschäftigung lässt,
  • dass Heimbewohner in der Nacht oft sehr lange auf Hilfe warten müssen und  Gefahren ausgesetzt sind, weil das Personal nicht reicht um wichtige Sicherheitsvorschriften einhalten zu können,nachtdienst_soforthilfe
  • dass Pflegekräfte im Nachtdienst komplett auf sich alleine gestellt sind und den Rettungsdienst oder die Polizei rufen müssen, wenn sie mit einer Situation alleine nicht klar kommen,
  • dass Pflegefachkräften im Nachtdienst eine  Verantwortung aufgebürdet wird, die sie  gar nicht tragen können.

Adelheid von Stösser