Negative Auswirkungen der Pflegestufen

Wer möchte am Ende seiner Lebenslaufbahn eine Pflegestufenleiter erklimmen?  Wohl niemand mag sich brüsten, in Pflegestufe 1,2,3 oder demnächst auch noch 4 und 5 zu sein. Schließlich handelt es sich um eine Leiter  die nach unten führt, die den Verlust meiner Selbstpflegefähigkeit für alle erkennbar dokumentiert.

Das Verhängen einer Pflegestufe bedeutet Erniedrigung und Entwürdigung !
Mit dem Pflegestufensystem wir schlechte Pflege belohnt und gute bestraft.
Hoher Aufwand, Ärger und Verdruss  sind vorprogrammiert.

Anlässlich der Bemühungen um die Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, haben wir  im September 2013 diesen Appell an die Pflegepolitik verfasst:   Pflegestufen-Abschaffen!

Beispiele aus der Praxis

Wo Liebe nichts Wert ist. Stefan Ziegler, 86, pflegt seine Frau Gertraud, 84 – seit vielen Jahren schon. Neulich baten sie zum ersten Mal um fremde Hilfe. Die bekamen sie nicht – dafür einen bedrückenden Einblick ins deutsche Pflegesystem. Und sie lernten, wie wenig Liebe dort wert ist.  Beitrag von Carina Lechner,  Münchener Merkur, 29.11.2013

Wie stehen die politisch verantwortlichen zu diesem Thema?

Christian Weber, Leiter der Abteilung für Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik, Pflegeversicherung, Prävention beim BMG, konnte  mit unseren Bedenken überhaupt nichts anfangen. In einer zweiseitigen Erklärung legt er dar, dass alles bestens geregelt ist.  Das dieser Abteilungsleiter nicht den Hauch einer Ahnung hat, wie sich dieses Regelwerk in der  Praxis darstellt, macht sein letzter Satz deutlich: „Versicherte, die mit Entscheidungen der Pflegekasse nicht einverstanden sind, haben auch die Möglichkeit Widerspruch einzulegen oder eine Überprüfung durch die zuständige Aufsichtsbehörde zu veranlassen.“   Lesen Sie hier die Antwort von Christian Weber 10/ 2013

Elisabeth Scharfenberg, Gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, zeigt da schon eher Verständnis. Allerdings kann sie sich keine Alternative zu einer  Einstufung vorstellen und will sich damit wohl auch nicht beschäftigen.   Ihre Argumente entsprechen denen, die das System der Pflegestufen entwickelt haben und bis heute als alternativlos verteidigen.

1 Kommentar

  1. Hallo Frau von Stösser,
    Pflegestufen sind nach der angeblichen Pflegebedürftigkeit entwickelt worden. Bei viel Pflege höhere Einstufung und höhere Abrechnung. Aber die bequemste Pflege besteht in der Pflegestufe 3 – Bettlägerig werden. 2 x pro 24 Stunden Pampers wechseln, etwas Körperpflege- waschen, tatsächlicher Arbeitsaufwand 30 Minuten. Mit den gefälschten Dokumentationen eine hohe Einnahme.
    In jedem Beruf werden Prämien von Arbeitgebern gezahlt, für gute, qualitativ, arbeitsintensive Arbeit. Weil der Kunde zufrieden ist.
    In der Pflege werden Prämien für schlechte, vorsätzlich, schädigende Arbeit, durch Pflegekassen gezahlt. Denn, nur bei der intensive Pflege werden die Heimbewohner erst gar nicht in eine Pflegestufe eingestuft.
    D.h. die höchsten Zahlungen müsten erfolgen schon vor der Einstufung in die Pflegestufe 1
    Mit freundlichem Gruß
    Dipl.-Ing.Hans-Gerhard Möller
    Beethovenweg 8 – 59505 Bad Sassendorf
    h.ger.moeller@t-online.de
    Tel.015156791884
    sämtliche Angaben können komplett veröffentlich werden

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